DIY Tierrechtsreferat & Filmvorfürungen

Einleitung

Referate, Präsentationen und Filmvorführungen sind ein super Mittel, um in der Schule über das Tierrechtsthema eurer Wahl aufzuklären. Dabei ist eine seriöse (bzgl. Quellen) und gute,  anschauliche Präsentation wichtig. In unserem Schulreferate-To-Do findet ihr eine ganze Liste von Möglichkeiten ein Schulreferat einzubringen- habt ihr also Fach und Thema ausgesucht kanns los gehen. Sicher werdet ihr in der Schule schon oft genug mit Tipps und Tricks zum Thema Referat genervt, deshalb möchten wir euch nicht langweilen, sondern einfach Erfahrungswerte aufzählen.

Themen

Aus dem Bereich Tierrechte, Vegetarismus/Veganismus, Antispeziesismus gibt es so unendlich viele Unterbereiche über die mensch referieren kann, dass es kaum möglich ist alle aufzuzählen.
Ob es um Nutztiere, Haustiere, Wildtiere , um Tierhaltung, Tiertransporte, Tiertötung, Tierversuche, ob es um Vegetarismus, oder die gesundheitlichen Aspekte, Rezepte, Umweltaspekte geht…bald werdet ihr feststellen: Sobald mensch anfängt zu recherchieren, findet mensch so viele Fakten, dass mensch kaum noch weiß, wie mensch alles in einem Referat unterbringen soll. Deshalb ist es extrem wichtig, das Thema klar einzuschränken – wählt also, wenn es geht, nur Teilbereiche. Ihr könnt niemals ALLE Fakten vortragen, überlegt euch also, ob ihr einen Überblick über ein Thema geben möchtet (z.B. die ganze Massentierhaltung und Schlachtung) oder einen Teilbereich (z.B. Legebatterien) genauer oder einen speziellen Bereich (z.B. Kücken sexen) ganz genau beleuchten möchtet.

Referat und Filmvorführung.

Der Ablaufunterscheidet sich eigentlich nur wenig im Aufbau. Bei beiden gibt es eine Einführung (Vortrag) mit Fakten und Daten und anschließend den Film, zum Schluss oft eine abschließende Diskussion. Der Unterschied liegt in der zeitlichen Gewichtung. Beim Schulreferat liegt der Schwerpunkt eher auf dem Vortrag- Film und Diskussion gelten als kleine Ergänzung. Bei der Filmvorführung steht der Film im Mittelpunkt. Ein kleiner Vortrag zur Einleitung erklärt nur das Wichtigste, was mensch vorweg wissen sollte. Bei der Filmvorführung liegt auch ein Schwerunkt auf der abschließenden Diskussion, in der der Film rekapituliert und verarbeitet wird.

Techniken für den Vortrag

Damit die Leute euren Vortrag in Erinnerung behalten, ist es wichtig eure Daten und Fakten visuell zu präsentieren z.B. Bilder und Grafiken zu zeigen. Es gibt viele Techniken bzw. technische Hilfsmittel und Strategien, ein Referat/ eine Präsentation zu gestalten. Je nach technischen Möglichkeiten, Zeit und eigenem Können.

Flip-Chart:

Vorher beschriftete Karten/Plakate werden während des Vortrags an die Pinnwand geklebt, sodass sich langsam ein Gesamtbild ergibt. Kleben während des Sprechens ist für manchen ein Problem, ggf. üben. Wichtig: Die Schrift auf den Karten muss groß und lesbar sein.

Tafel:

Auch hier gilt: Schrift muss lesbar sein. Ggf. vorher Kreide besorgen.

Overheadprojektor:

Folien mit  Text  und Bildern -Schrift muss groß genug sein (ab Schriftgröße 14)

Handout:

die wichtigsten Stichworte auf Zettel verteilen

Beamer:

Zur Präsentation von Bildern, Videos und Power-Point-Präsentationen per PC

Film:

Nach Abschluss des Vortrags kommt es oft gut an, wenn man die vorgetragenen Fakten mit einem Film oder einer Doku untermauert.

Empfohlener Aufbau

Wir empfehlen folgenden technischen Aufbau beim Referat. Bei der Filmvorführung genügen einige mündlich, frei gesprochene Sätze zur Einführung, denn der Schwerpunkt liegt auf den im Film vermittelten Fakten und Eindrücken.
1.    Vortrag mittels Power-Point-Präsentation (oder Overhead-Folien)
2.    Film(ausschnitt) zur bildlichen Untermalung der Fakten
3.    Anschauungsmaterial: Handout, Flyer, Broschüren für zu Hause
4.    Bei Filmvorfühung: Abschließende Diskussion

1. Der Vortrag

A. Die Power-Point-Präsentation:
Fast jeder Rechner hat das Programm installiert, auch das Bedienen ist wirklich einfach, spätestens nach ein paar Minuten weiß mensch wies geht:

  • Programm öffnen,
  • „Leere Präsentation“ wählen,
  • dann im Menü rechts eine Vorlage wählen,
  • z.B. die mit dem Textfeld für die Überschrift und die mit dem Feld für die Stichworte,
  • Überschrift und gewünschten Text einfügen
  • Schriftart, Farbe und Größe könnt ihr im Menü oben ändern
  • Zum Bilder einfügen in der Menüleiste oben auf „Einfügen“ ? „Bild“ ? „aus Datei“ und „Öffnen“

Es gibt noch viele kleine Tricks, Special Effekts, Farbige Hintergründe oder gemusterte Vorlagen: Schaut euch etwas um ;)
Noch ein Tipp, auf vielen Schulcomputer existiert nur eine veraltetet Version, daher am besten in einem nicht zu neuem Format (Beispielpräsentatiation.ppt) abspeichern.
B. Aufbau
Der Aufbau einer Präsentation ist im Wesentlichen immer der Selbe: Es gibt die Einführung, den Hauptteil und den Schluss.

1. Was gehört in die Einleitung?

A. Der formale Bereich:
Anrede und Begrüßung, das Thema nennen, die Übersicht und ggf. organisatorisches, z.B. erwähnen, dass ihr (keine) Zwischenfragen möchtet usw.

B.  Der Aufhänger:

Ihr solltet erreichen, dass das Publikum euer Thema von vornherein irgendwie interessant findet, sodass nicht die Frage aufkommt: „Was hat das mit mir/meinem Leben zu tun?“ Ihr müsst also von vornherein einer Verbindung zwischen dem Thema und dem Leben des Publkums herstellen. Das geht durch einen aktuellen Bezug („Momentan gibt es wieder viele Diskussionen über Gammelfleisch …“), einen historischen Bezug („Das Thema Tierschutz spielt eine Rolle seit es die Menschen selber gibt, so war schon der Philosoph Pythagoras aus ethischen Gründen Vegetarier…“). Besser funktionierts durch einen Witz/ eine Anekdote oder einen kleinen Schock („Was fällt euch spontan zu diesem Bild ein? Wie denkt ihr kommt es zu solchen Zuständen?) oder eine Problemschilderung (auch gern mit Hilfe von Bildern). Auch gut möglich: Ein Rätsel/eine Knobelaufgabe: „Wieviele Tiere denkt ihr werden jede Minute in Deutschland geschlachtet?“- in jedem Fall sollte aber eine Definition in die Einleitung, damit allen klar ist worüber geredet wird- z.B. „Was ist Veganismus?“

2. Was gehört in den Hauptteil?

So nun habt ihr hoffentlich die Aufmerksamkeit der ZuhörerInnen gewonnen- jetzt geht’s darum, das Thema, die Fakten, die Hintergründe zu vermitteln. Am einfachsten ist es sich dabei an den 7-W-Fragen zu orientieren- und diese als Fakten zu verpacken.
a.    W-Fragen zur Orientierung:

  • Wie ist die Situation? Wieviele Tiere sind betroffen? Wie werden sie gehalten…?
  • Wer ist daran beteiligt? Wer hat die Verantwortung?
  • Warum sind die Zustände so?
  • (Seit) Wann ist das so
  • Was ist das Problem, was die Lösung?
  • Wo ist das so?

Wichtig ist, dass ihr euch zunächst selber überlegt, welche Fakten es gibt und welche die anderen kennen lernen sollten.

b. Strukturierende Elemente

In der Präsentation- egal ob mittels Power Point, Overheadfolien o.ä. sollte es immer klare Zwischenüberschriften und „Kapitel“ geben. z.B. beim Thema Nutztiere „Die Aufzucht“, „Die Mast“, „der Tiertransport“, „Der Schlachthof“. So kann sich das Publikum wesentlich besser orientieren.
Bei der Power-Point-Präsentation könnt ihr für jede neue Überschrift eine neue Folie nehmen, auf die ihr ein passendes Bild einfügt

3. Motivierende Elemente

Sich viele Daten und Zahlen zu merken fällt SchülerInnen oft schwer, oder langweilt einfach. Greift deshalb auf Tricks zurück, die dem Publikum eure Infos ins Gedächtnis brennen!
Fragen:
Stellt dem Publikum Fragen z.B. Schätzfragen („Wievie Tiere werden/ Wieviel Platz haben…). Damit erreicht ihr, dass sie selber darüber nachdenken müssen
Beispiele:
Anhand konkreter Situationen, Individuen, Umrechnungen… Redet ihr über Tierquälerei orientiert euch an der Geschichte eines bestimmten Tieres, zeigt ein Bilde z.B, „Das ist Schweinchen Babe von Gnadenhof X, als Ferkel lebte es in,…“, oder rechnet große Zahlen und Fakten um: Statt: 50 Milliarden Tiere werden getötet: Jede Minuten werden xy Tiere getötet.
Vergleiche:
bieten sich immer toll an! z.B. „In der Legebatterie haben Hennen so wenig Platz, wie 3 Menschen  die ihr Leben lang zusammen in einer Telefonzelle wohnen müssten.“ Oder „Stellt euch vor ihr steht eingepfercht in einem Verschlag, den Kot bis zu den Knöcheln….“
Personen:
Berühmte Personen können auch als Aufhänger fungieren- bekannte Veggis oder Tierschützer aus Hollywood oder dem Musikbuisness können beeindrucken. Ihr könnt diese Persönlichkeiten durch Bilder, Verweise oder mittels von ihnen ausgesprochenen Zitaten einbringen. Inspiration

4. Was gehört in den Schluss?

Zunächst sollte in den Schlussteil eine Zusammenfassung  der 3 wichtigsten Aussagen und – ganz wichtig- eine Take-home-Message z.B. ein Apell. „Wenn ihr sowas nicht unterstützen möchtet, esst kein Fleisch/tragt keinen Pelz….“. JETZT kommt der Film !!
Danach solltet ihr die Handouts, Flyer und/oder Broschüren zum Thema verteilen. Außerdem natürlich alle  offenen Fragen beantworten und euch beim  Arbeitsteam und den Zuhörer*innen für  die Aufmerksamkeit bedanken!
Achtet bei der Gestaltung eurer Folien immer etwas auf den Stil:

  • Die Schriftgröße sollte min 14pt sein!
  • Überschriften gerne farbig
  • Besonders wichtige Dinge fett oder farbig markieren
  • nicht mehr als 5-7 Stichworte pro Seite
  • Stichworte- nicht Fließtext!
  • Bitte nicht zu viele oder keine Effekte!

2. Der Film

Der Film sollte natürlich vor der Verabschiedung des Publikums eingeschoben werden ;) Es gibt zahlreiche Quellen für Filme, wichtig ist, dass er zu eurem Thema passt. Dabei muss es kein Film im eigentlich Sinne sein, sondern gern auch eine Doku oder ein Recherchevideo. Die findet ihr zahlreich im Internet, auf Videoportalen (Youtube) oder auf den Seiten von Vereinen.
Googelt euer Thema: „Schweine + Massentierhaltung + Video“.
Wenn ihr einen Filmausschnitt sucht, schaut euch den Film „Earthlings“ an – der behandelt fast alle Tierrechtsaspekte- zeigt 10 Minuten davon!
Wenn ihr keinen Internetanschluss in der Klasse habt, brennt den Film auf DVD oder bestellt euch eine DVD beim entsprechenden Verein. Weite Infos zu Materialbezugsquellen: siehe unten ;)

3. Handout und Anschauungsmaterial

Um auch zu fördern, dass die Schüler*innen das gehörte im Kopf behalten, reflektieren und weitergeben macht es Sinn ein Handout und/oder Flyer zum Thema zu verteilen, die mit nach Hause genommen werden. Ein Handout ist ein Zettel- meist 1-2 DinA4 Seiten auf dem das Thema, die wichtigsten Stichpunkte des Vortrags, sowie Quellen und ggf. weiterführende Links stehen. Flyer zu allen möglichen Themen könnt ihr im Internet finden und ausdrucken oder euch bei diversen Vereinen/Organisationen (kostenlos) bestellen und weitergeben.

4. Diskussion

Bei der schließenden Diskussion kommt es etwas drauf an, wie und wo sie stattfindet: Unter Freund*innen im Wohnzimmer oder im Klassenraum? Im zweiten Fall sollte es auf jeden Fall einen „Moderator“ geben, meist den Vortragenden. Dieser sollte sich ein paar Eingangsfragen ausdenken, um die Diskussion in Gang zu bringen. Und schon geht’s los :)Um auf vertiefende oder Detailfragen besser eingehen zu können, bietet es sich immer an etwas Literatur, Broschüren oder Texte dabei zu haben um nachzusehen, wenn mensch die Antwort nicht parat hat!

Materialquellen

Für den gelungenen Vortrag brauchen wir: Fakten, Bilder und Videos- aber woher nehmen?

Fakten:

Fakten zu bestimmten Themen findet ihr in Büchern, Broschüren und Flyern- aber vor allem auch im Internet! Googelt euer Themen, erstellt euch eine Linkliste und arbeitet diese nach Fakten ab. Achtet dabei immer auf Aktualität (wer will Zahlen von 1983?) und die Seriösität der Quelle!

Bilder:

Es gibt zahlreiche Tierrechtshomepages mit Foto-Archiven, die man auch verwenden darf (Stichwort: Copyright). Bei anderen muss man einfach nur fragen und bekommt die Genehmigung für die Nutzung der Bilder. Tolle Bildarchive gibt’s hier:

oder einfach mal bei der Google-Bildersuche schauen?!

Videos:

Videos gibt’s natürlich auf Videoportalen (Youtube, Myvideo) zur freien Verfügung, aber auch von Tierrechtsvereinen auf deren Homepages. Es gibt sogar extra eigene Portale für Tierrechtsvideos.

Filmtipps

Film:

Doku:

Portale mit Tierrechtsfilmen und Dokus:

Tipps

Allgemeine Tipps für Vorträge

  • Stichwörter für den Vortrag: Karteikarten eignen sich hierfür. Sie sind sehr übersichtlich, professionell – aber Achtung: Karten werden leicht vertauscht.
  • Vorher üben: Mit einem Testdurchgang lassen sich Schwächen entdecken und mensch kann prüfen, ob der Zeitrahmen eingehalten wird. Vortrag am besten vor Publikum (Freunde, WG) üben. Dann lässt sich auch die Verständlichkeit prüfen.
  • Literatur mitbringen: Auf diese Weise kann mensch bei schwierigen Nachfragen auch Details wiedergeben.
  • Sitzen oder Stehen: Sitzen ist für den unsicheren Referenten unter Umständen die Position, die mehr Sicherheit gibt. Im Stehen hat mensch dagegen mehr Luft für den Vortrag, auch der Blickkontakt zum Publikum ist einfacher.
  • Sprechen: Langsam, laut und deutlich sprechen
  • Satzbau: Kurze Sätze
  • Auf Mimik und Gestik achten: Still und Stabil stehen, nicht die Arme verschränken oder in die Hosentasche stecken usw.